Zukunft - Norwat
Ziel. Weg. Start.
Gesellschaftliche Widersprüche
Die kapitalistischen Gesellschaftsordnungen sind im wesentlichen durch drei
Widersprüche gekennzeichnet:
- einerseits gesellschaftliche Produktion andrerseits private Aneignung deren
Ergebnisse
- einerseits zumeist repräsentative Formaldemokratie andrerseits Diktatur in der
Produktionssphäre
- einerseits hoher technologischer Entwicklungsstand andrerseits konkurrenzbedingter
Wachstumszwang (wachse oder weiche).
Aus den drei Grundwidersprüchen folgen Diskrepanzen wie die Armuts-Reichtumsschere, soziale
Disharmonien und politische Apathie, ökologische Belastungen, die Friedensgefährdung sowie
das Nord-Südgefälle. Das ganze System wird
in den kapitalistischen Hauptländern durch eine manipulierende Meinungs- und
Vergnügungsmaschinerie, Konsumismus sowie durch einen politischen, scheinwissenschaftlichen,
juristischen und gesellschaftlichen Überbau aufrechterhalten.
In angespannten politischen Situationen findet auch Repression seitens staatlicher Organe
statt.
Die kapitalistische Gesellschaftsordnung ist jedoch nicht fähig, die
systemimmanenten und antagonistischen Widersprüche
zu Gunsten einer ökologisch-sozialen und umfassenden demokratischen Gesellschaft aufzulösen.
Der Kapitalismus ist zwar eine für die Menschheit notwendige Phase der Produktivitäts- und
Zivilisationsentwicklung, der jedoch
in eine Zukunft ohne oder lösbare Widersprüche überführt werden muss. Dies ist eine
Grundvoraussetzung zur Weiterexistenz menschlichen Lebens zu humanen Bedingungen.
Wie
das gelingen kann, damit hat sich der Autor
in seinen vier Büchern ausgiebig auseinandergesetzt.
Die Gesellschaft der Zukunft
In seinem ersten Buch „Die Gesellschaft der Zukunft - Der Entwurf einer
neuen Gesellschaftsordnung“ hat sich der Autor mit einer Gesellschaftsordnung befasst, die
aufgrund ihrer Konstitution menschlichen und gesellschaftlichen
Bedürfnissen am ehesten gerecht wird. Wie muss solch eine Gesellschaft aufgebaut und
wie kann sie funktionsfähig sein?
Nach Auffassung des Autors gelten 2
Grundprinzipien: die partizipative Demokratie und die
egalitäre Ökonomie. Danach ist jeder und jede im Rahmen der institutionellen
Möglichkeiten altersgemäß an dem Willensbildungs- und Entscheidungsprozess gleichberechtigt
beteiligt. Der Autor hat dies exemplarisch dargestellt.
Als materielle Basis dient eine gemeinschaftlich geführte Ökonomie, die einerseits die
Bedürfnisse der Gesellschaftsglieder erfüllen und andererseits die menschlichen und
natürlichen Erfordernisse berücksichtigen kann.
Neben der unmittelbaren Produktions- und Reproduktionssphäre, den demokratischen
Institutionen und ihre Funktionsweise geht der Autor auf verschiedene gesellschaftliche
Bereiche wie das Bildungswesen, die Justiz, den Wohn-
und Freizeitbereich ausführlich ein.
Für den Autor bedeutet das von ihm entwickelte
Gesellschaftsmodell ein Entwurf, an dem weitergearbeitet werden muss. Für die
gesellschaftliche Linke ist es jedoch, wenn sie
überzeugend wirken will, von ausschlaggebender Bedeutung, das Ziel ihrer politischen
Betätigung beschreiben zu können. Dass dies nur über mehrere gesellschaftliche
Entwicklungsstufen erreichbar ist, versteht sich von selbst.
Revolutionen gestern und morgen
In seinem 2. Buch „Revolutionen gestern und morgen - Ihre Ursachen -
Verlauf - Bedeutung“ befasst sich der Autor mit der Frage, wie erreichen wir die im
ersten Buch entworfene Gesellschaftsordnung. Zunächst befasst
er sich mit den großen Revolutionen der Geschichte, ob dies die amerikanische, französische,
russische, deutsche und weitere Revolutionen sind. Deren Ursachen, Verlauf sowie Bedeutung
für die Menschheit werden eingehend
analysiert. Daraus werden prinzipielle Erkenntnisse für künftige gesellschaftliche
Umwälzungen gewonnen.
Der
Verfasser frägt sich weiterhin, wie kann eine notwendige gesellschaftliche Umwälzung, die im
Gegensatz zu ihren historischen Vorläufern unblutig vonstatten geht, sich entwickeln
und erfolgreich verlaufen. Wo sind
ihre Risiken?
Zunächst stellt der Autor fest, dass die Zeit reif dafür sein muss, d.h
die herrschende Klasse muss die Gesellschaft in eine Systemkrise ohne Ausweg geführt haben
und die Beherrschten nicht mehr bereit
sein, das herrschende Gesellschaftssystem weiterhin zu tragen. Nach seiner Auffassung
kann die gesellschaftliche Linke niemals eine Revolution herbeiführen, sie muss aber darauf
vorbereitet sein. Im Anschluss skizziert
er die notwendigen Schritte zu einer umfassenden gesellschaftlichen Umwälzung. Dabei gilt
für den Autor die von Karl Marx formulierte Erkenntnis: „Die Philosophen haben die Welt
verschieden interpretiert, es kommt aber
darauf an, sie zu verändern.“
Was ist zu tun?
In seinem 3. Buch „Was ist zu tun? Vom gesellschaftlichen Istzustand
(Corona-) über alternative Aktivitäten zu notwendigen Strategien“ geht der Autor zunächst
auf Gegenwartsfragen u.a. Corona ein. Er beschreibt den sozialökonomischen
und anhand differenzierter Literatur den sozial-psychologischen Zustand unserer
kapitalistischen Gesellschaftsordnung. Danach befasst er sich mit den verschiedenen Feldern
der Systemopposition, angefangen mit politischen
Aktivitäten wie die Partei die Linke, über Gewerkschaften, Friedensbewegung bis zu
künstlerischen Betätigungen. Im Fazit frägt er danach, welchen Beitrag diese verschiedenen
Aktivitäten zur Erreichung einer ökologisch-sozialen
und humanen Gesellschaftsordnung schon heute leisten. Zum Schluss leitet er für die
Organisationen und Bewegungen, die sich für das Heute und Morgen der Menschheit engagieren,
die notwendigen Strategien ab. Der Autor verweist
hierbei auf Gramsci: „Bildet euch, denn wir brauchen all eure Klugheit. Bewegt euch, denn
wir brauchen eure ganze Begeisterung. Organisiert euch, denn wir brauchen eure ganze Kraft.“
Umdenken – Schnell und radikal
In seinem 4. Buch „Umdenken - schnell und radikal, vom falschen Bewusstsein
über die Philosophie der Praxis zu neuer Erkenntnis“ befasst sich der Autor eingehend mit
der Coronakrise und deren gesellschaftlichen Auswirkungen. Er fragt nach den Gründen zu dem
eigentlich ideologiefreien jedoch verhärteten Diskurs um die richtigen
Gesundheitsstrategien, die Leugnung von Fakten und den Hang zur Bildung von
Verschwörungslegenden.
Im nächsten Kapitel geht er der sozialpsychologischen Substanz der Gesellschaft auf den
Grund und beschäftigt sich u.a. mit der herrschenden Angst, Narzissmus durch
Erziehungsmängel, Einsamkeit, einem funktionsgesteuerten Bildungssystem, Entfremdung und
Konsumismus sowie ihre Beeinflussung unseres alltäglichen Bewusstseins.
Als Gegenthese stellt der Autor den dialektischen und historischen Materialismus sowie die
politische Ökonomie des Kapitalismus dar. Er zeigt den von der materialistischen Philosophie
vorgezeigten Weg zur Erkenntnis der objektiven Realität auf und deren dialektischen
Umsetzung.
Diese philosophische Grundlage dient dazu, im letzten Kapitel in einem Frage-Antwort-Dialog
die heutige Gesellschaft richtig zu erkennen, einzuordnen und die entsprechenden Schlüsse
daraus zu ziehen.
Über den Autor
M.Norwat, Jahrgang 1949, geb. in Dönges/Thüringen, Dipl.Betriebswirt (FH),
Dipl.Sozialarbeiter (FH), einige Jahre im Personalwesen, überwiegend in der Migrationsarbeit tätig, seit
2014 im Ruhestand. Als Sozialpädagoge auf Teilzeitbasis
Mitarbeiter in einer Bildungseinrichtung.